Wieder ein erfolgreicher MAMI: Die Fußballer luden am 7. Juni zum dritten Event des Jahres 2023 auf den Engelsberg ein und wie im vergangenen Jahr war bei ihnen oben am Zehntkeller mächtig etwas los. Die vielen Besucher konnten bei musikalischer Unterhaltung nicht nur die schon legendären Nudelbätzer-Burger, sondern auch eine tolle Aussicht über den Ort und einen schönen Sonnenuntergang genießen.

Herrliches Frühsommerwetter war dem 63. Markelsheimer Weinfest beschieden. Entsprechend viel los war am Wochenende rund um die Weingärtnergenossenschaft. Und es wurde wieder einiges geboten – von Unterhaltungsmusik über Winzertanzaufführungen und Erlebniswanderung bis hin zum Höhepunkt, dem großen Festumzug unter dem Motto „Weinheimat Markelsheim“. Und es gab wieder einen veritablen Vergnügungspark mit Karussell, Schießbude, Süßigkeitenstand und Autoscooter.

125 Jahre Weingärtner eG

In diesem Jahr stand die Traditionsveranstaltung unter einem besonderen Stern, denn die Weingärtnergenossenschaft kann auf 125-jähriges Bestehen zurückblicken. Wie stets bestens organisiert hat das Fest der Weinbauverein, der einmal mehr auf den ehrenamtlichen Einsatz von gut 200 Helferinnern und Helfern setzen konnte.  Manch einer vermisste zwar – vor allem in den späteren, kühlen Abendstunden – das Festzelt am alten Platz an der Zehntscheune. Doch überwiegend wird die 2022 eingeführte Open Air-Festmeile rund um die Weingärtnergenossenschaft positiv gesehen. 

Fröhlicher Auftakt am Freitag

Zum Auftakt am Freitagabend sorgten die „Hopferstädter“ für unterhaltsame Stimmungsmusik, als der Gelbe Wagen des Jakobshofs aufs Festgelände gefahren kam. Ihm entstiegen Weinkönigin Karina Eckard und ihre Gasthoheiten – Prinzessinnen aus dem Fränkischen und Königinnen aus dem nördlichen Taubertal. Sie begrüßten zusammen mit dem Weinbauvereins-Vorsitzenden Jürgen Stilling und Ortsvorsteherin Claudia Kemmer das große Publikum, das im weiteren Verlauf kommunikatives Miteinander bei dem ein oder anderen guten Tropfen der Genossenschaft pflegte. Drei Bars, eine im Freien, eine in der alten Kelter und eine Scheunenbar brachten Abwechslung im Standort und Getränkeangebot.

Erlebnisführung, Winzertanz und Chiemgauer Trachten

Am Samstagnachmittag machten sich rund 50 Teilnehmer, Feriengäste und Einheimische, auf eine Wein- und Erlebnisführung, die in diesem Jahr wieder einmal durch den Ort führte und mit verschiedenen Weinproben und kleinen lukullischen Schmankerln aufwartete. Besucht wurde dabei zunächst die Museumsscheune von Klaus Halbmann, in der viele Ausstellungsstücke aus landwirtschaftlicher Vergangenheit zu bewundern sind. Nächste Station war der Jakobshof, wo Conny und Thomas Lehr ihren Hofladen und den wunderschön hergerichteten Gewölbekeller präsentierten. Einige Meter weiter in der Weingasse konnte Franz Imhof stolz sein Domizil, ein glanzvoll restauriertes altes Winzerhaus vorstellen. Der Keller ist heute eine Oldtimerwerkstatt, in der zurzeit ein roter Mercedes SL „Pagode“ seiner Auferstehung entgegensieht. Der Diplomaten-„Adenauer“ und ein weiterer Mercedes-SL aus Imhofs Sammlung begeisterten nicht nur die männlichen Teilnehmer. Eine Likörprobe wurde ein Stück weiter die Weingasse hinaus in der Brennerei Stilling kredenzt. Hier begrüßte mit launigen Sprüchen Nachtwächter Herbert Kuhnhäuser die Gruppe und schließlich stieß noch Historiker Georg Schmitt dazu und berichtete beim weiteren Gang durch den Ort über die Geschichte Markelsheims, geprägt vom Stift Neumünster und vom Deutschen Orden. Die Führung endete schließlich im imposanten, liebevoll ausgebauten Gewölbekeller von Martin Gundling, wo Karina Eckard zum krönenden Abschluss ihren Königinnenwein, einen Schwarzriesling Weißherbst Kabinett des Jahrgangs 2022 ausschenkte.

Später am Nachmittag zeigten auf dem Festgelände Kinder- und Jugendgruppen der Volks- und Winzertanzgruppe ihr Können, beobachtet von Festgästen und vielen stolzen Mamas und Papas. Auch die Erwachsenen der Volks- und Winzertanzgruppe führten verschiedene volkstümliche Tänze in ihren schönen Ochsenfurter Gautrachten auf.

Eine kleine Überraschung boten wieder einmal zu Besuch im Weinort weilende Mitglieder des Trachtenvereins „Eschenwald“ Rettenbach. Die Traunsteiner vom Chiemsee sägten und schlugen mitgebrachte Holzstämme beim Plattler und ließen zur Akkordeonmusik die Holzspäne fliegen. Nochmals ganz offiziell eröffneten dann Weinkönigin Karina, Ortsvorsteherin Claudia Kemmer, OB-Stellvertreter Andreas Lehr und Jürgen Stilling die Festivität. Im weiteren Festbetrieb des Samstagabends hatten die „Original Taubertaler“ aus Tauberrettersheim das Publikum fest im Stimmungs-Griff.

Großer Festzug als Höhepunkt

Höhepunkt am Sonntag war nach Kellerführungen in der Genossenschaft am Vormittag der große Festzug unter dem Motto „Weinheimat Markelsheim“, an dem sich 25 Gruppen, darunter drei Musikkapellen präsentieren. Dazu bewirteten entlang der Festzugsstrecke der VdK, die Kolpingsfamilie und der Feuerwehr-Spielmannszug. 

Auf originelle und humorvolle Weise zeigten Kindergarten, Winzertänzer, Weingärtner, Betriebe, Vereine und Mitgliedsgemeinden der WG die bunte Vielfalt des Lebens und Arbeitens rund um den Weinbau. Tausende Besucher säumten die Hauptstraße und strömten anschließend aufs Fest, wo die Musikkapelle Markelsheim die Gäste zum Ausklang unterhielt.

Von der Kolpingsfamilie wurde Oberbürgermeister Udo Glatthaar zum Statthalter ernannt und – zusammen mit Pfarrer Chukwudi Ihemeneke – von der Tribüne weg in einer römischen Sänfte auf den weiteren Festzug geschickt.

Die Zugfolge mit fast 30 Gruppen, begleitet von drei Musikkapellen, wurde auf der Ehrentribüne am Rathaus von Ortsvorsteherin Claudia Kemmer moderiert. Weinbauvereins-Vorsitzender Jürgen Stilling dankte allen Mitwirkenden für ihre tollen Ideen, die sie in Wagen und Fußgruppen für diesen Jubiläumsumzug umgesetzt hatten.

Fazit: Dank schönen Wetters und bester Vorbereitung war auch das 63. Weinfest wieder ein Riesenerfolg. Würdigen muss man dabei den Weinbauverein: Ohne den großen Einsatz vieler freiwilliger Helfer wäre solch eine Veranstaltung nicht zu stemmen.